Elvenar-Kritik – Clevere Baukunst schlägt stumpfes Durchwurschteln
Bevor wir uns in unser neues Fantasy-Bürgermeister-Leben stürzen, gleich mal vorab: Mit "Elvenar" ist’s nix, was du an einem Sonntagnachmittag durchbretterst. Denk eher an einen magischen Bonsai – langsam, skurril, und überraschend befriedigend. Es wächst… kommt aber nie mit dem Holzhammer. Bereit, die ersten Stunden aufzudecken? Feder gezückt, auf geht’s!
Einstieg in Elvenar: Die ersten Klicks
Natürlich hab ich die Elfen genommen. Wer will schon rußige Schmieden, wenn’s auch funkelnde Baumhäuser gibt? Meine Stadt: ein Fleckchen im Grünen, mit einem einzigen Hauptgebäude, das ein bisschen aussieht, als hätte Bruchtals Personalabteilung die Regie.
Das Tutorial grätscht sofort rein: Häuser bauen. Vorräte sammeln. Territorium erweitern. Also ab in die Büroroutine – Kaffee in der einen, Maus in der anderen Hand, warten auf Timer. Elvenar lässt keinen hetzen. Die Bewohner? Gemütlich unterwegs. Sie schuften geduldig: Bretter, Werkzeuge und eine ordentliche Portion Geduld. Hier reißt du nichts ab – hier wird penibel geplant.
Die erste eigene Stadt: Fehler werden gemacht (und wieder behoben)
Die ersten Stunden? Gemütlich-chaotisch. Spielen beschreibt’s kaum. Eher kuratieren. Jeder Bau, jede Straße, jede Pilzwerkstatt will überlegt sein. Stolz habe ich eine prachtvolle Allee gezimmert... und fünf Klicks später für eine feucht aussehende Pilzwerkstatt wieder abgerissen. Nicht meine Glanzleistung.
Die Stadt wächst in kleinen Wellen: Hier Wohnhäuser, da Kulturgedöns, drüben komische Werkstätten, die klingen wie magische Faxgeräte. Mit der ersten Provinzerkundung per Scout hat’s dann Klick gemacht.
Handel oder Prügelei? Die Ziege zum Handeln ließ ich stehen – ich nahm das Schwert.
Kampf in Elvenar: Chaos, Hexfelder, Fehlentscheidungen
Kämpfen läuft auf Hexfeldern: Schach, nur mit Klingen und Pfeilen. Nach einem falsch gelesenen Tooltip marschierten meine Nahkämpfer schnurstracks ins nächste Bogenschützenmassaker. Durchlöchert wie ein Schweizer Käse.
Aber man lernt ja: Magier wollen Deckung, Bogenschützen Abstand, Schwertkämpfer Rückhalt. Wenn ein Plan dann wirklich aufgeht? Befriedigung pur.
Keine Lust auf Taktik? Einfach Automatisch entscheiden.
Kleiner Tipp: Die KI zockt mal genial, mal als hätte sie zu viel Elfenwein intus. Eben noch clever, im nächsten Zug rennen die Heiler in die Dreschmaschine. Unberechenbar.
Elvenar ist langsam – und das ist volle Absicht
Nach vier Stunden gleicht mein Forst eher einem IKEA-Fantasy-Katalog: geschwungene Wege, glühende Gebäude, Bäume für eine Elfenparty. Dann kommt der große Zuckerguss: Timer werden länger, Produktionen stapeln sich, Upgrades dauern ewig.
Aber: kein stupides Grinden. Eher wie bei einer Häutung – Fortschritt kommt in Schüben: Ressourcen-Boost, Tech-Meilenstein, plötzlich greift alles zusammen. Eine Werkstatt aufwerten und zusehen, wie sie plötzlich Werkzeuge ausspuckt wie auf Espresso? Genau mein Ding.
Elfen vs. Menschen: Welche Fraktion wählst du?
Nach einiger Zeit habe ich als Mensch neu gestartet. Keine leuchtenden Pilze, stattdessen Felsen und Hochöfen. Menschen bauen wie auf dem Reißbrett: gerade Linien, Backstein, Fabrikflair.
Elfen? Viel verspielter – magische Blüten, verwundene Formen, verrückte Romantik.
Menschen – volle Kraft. Elfen – filigran.
Das merkst du auch beim Handeln: Menschen liefern Masse, Elfen feilen an Timern. Gleiche Grundmechanik, komplett anderer Groove.
Hat Elvenar eine Geschichte? So halb.
Quests ploppen auf wie Zauberer-Spam:
- "Baue drei Werkstätten."
- "Erkunde Provinz X."
Ab und zu gibt’s Lore von wandernden Königinnen oder aufgedrehten Elfen. Kann man sich geben – muss man aber nicht.
Keine Cutscenes, kein großes Drama – nur etwas Glitzer am Rand. Wer zuhören will, hört zu. Wer nicht, lebt sorgenfrei weiter.
Tech-Tree von Elvenar: Jedes Upgrade fühlt sich richtig an
Der Technologien-Baum in Elvenar ist versteckt genial. Jedes Unlock bringt wirklich was: mehr Wohnraum, bessere Tools, gestärkte Einheiten. Alles wirkt durchdacht.
Icons durchstöbern ist wie Magneten fürs Fantasy-Küchenposter aussuchen. Upgrade freigeschaltet? Schon wirbelt man die ganze Stadt wieder um. Tetris-Gefühl in Reinform.
Multiplayer? Irgendwie schon.
Kein PvP, keine brennenden Städte, niemand reißt dir nachts die Nachbarschaft ab. Aber Mehrspielermodus? Doch, läuft ganz subtil.
Man kann handeln, chatten, Gilden beitreten. Ich hab mal Mineralien mit einem Typen namens PlankDaddy getauscht. Kein Witz, fühlte sich an wie Weihnachten.
Die Ranglisten? Locker. Mehr Grillabend als Gladiatorenkampf.
Timer, Diamanten und das große Warten
Timer können richtig lang werden. Manche Gebäude brauchen locker einen Tag. Provinzen blockiert. Du starrst auf den Countdown – und die Diamanten flüstern verführerisch.
Hab ich Geld ausgegeben? Nicht mal ansatzweise.
Einfach eingeloggt, paar Klicks gesetzt, wieder raus. So läuft’s. Kein Rennen, eher das sanfte Überreden einer Zauber-Siedlung: "Kommt schon, bisschen Produktivität geht doch!" Irgendwie klappt’s.
So fühlt sich Elvenar an – und sieht auch so aus
Elvenar macht keinen Zirkus. Es brodelt leise vor sich hin. Die Optik? Clean. Gemütlich. Unaufgeregt.
Gebäude leuchten, Icons glitzern, Animationen klimpern dezent. Keine Effekt-Explosion – aber jeder Besuch fühlt sich wie magisches Aufräumen im Elfenviertel an. Total charmant.
True Story: Wie ich mein Städtchen versehentlich ruiniert habe
Eines Nachts: Drei Upgrades gleichzeitig fertig. Zack, Berge von Brettern – und nirgendwo Platz dafür. Lager voll. Nichts geht mehr. Panik.
Platz geplättet, Werkstatt reingequetscht, Straßen auf links gezogen – wie ein flexibler Städtebau-Guru. Und schwupps, alles wieder im Fluss.
Verrückt, wie ausgerechnet ein "entspanntes" Spiel dich mit kleinem Chaos auf Trab hält. Aber so ist das hier.
Fazit: Elvenar ist eine seltsam befriedigende Puzzle-Kiste
Wer zielbewusst klickt, Städte wachsen sehen will und Spaß daran hat, verrückte Layouts zu tüfteln, wird hier glücklich.
Es geht nicht um schnelles Durchrushen. Hier wird geschraubt, gebastelt, getüftelt… bis es nach deiner Handschrift aussieht: krumme Wege, strahlende Häuser, alles ein bisschen schräg – aber komplett Deins.