Enlisted

Bewertung

4.56

Stimmen
802
Veröffentlichungsdatum
2. März 2021

Über das Spiel

Ein massiver Zweiter-Weltkriegs-Squad-Shooter, in dem du Infanterie, Panzer und Flugzeuge durch legendäre Feldzüge befehligst. Wechsle blitzschnell die Rollen, spüre das Gewicht realistischer Waffen und erlebe gewaltige Gefechte, in denen dein Trupp das Herzstück bildet. Das ist Krieg in epischer Größe.

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Spieltest

Enlisted im Test: WWII-Action mit Trupps, Stahl und gerade genug Chaos

Beim ersten Mal in Enlisted habe ich aus Versehen ’ne Granate mitten ins eigene Squad geworfen – und wurde dafür auch noch befördert. Genau so läuft das hier auf dem Schlachtfeld. Vergiss alles, was du über schnelles Rumgeballer à la CoD glaubst zu wissen: Hier ist alles eine Spur chaotischer, verschachtelter und deutlich weniger vorhersehbar. Du steuerst nämlich nicht nur einen Typen, sondern eine ganze Truppe – und springst zwischen den Soldaten herum wie ein DJ auf Koffein. Eben noch hockst du mit ’nem Scharfschützen im Glockenturm, dann mit Flammenwerfer in der nächsten Schützengraben-Polonaise.

Du wolltest schon immer das Ausmaß des Zweiten Weltkriegs fühlen, ohne gleich 500 Tabellen ausfüllen zu müssen? Dann könnte dich Enlisted überraschen.


Chaos in den ersten zehn Minuten – Willkommen im Wahnsinn

Völlig unvorbereitet reingestürzt – und die ersten zehn Minuten waren völliges Tohuwabohu. Laut, wild, ohne Ahnung, was überhaupt passiert. Ich lande mit fünf KI-Kameraden auf dem Feld, werde quasi instant abgeknallt, und schwupps – plötzlich bin ich der Nächste im Trupp, als wäre nichts gewesen. Jap, das wird hier schräg.

Du spielst eben nie nur einen Soldaten, sondern springst zwischen ihnen hin und her, als würdest du auf dem Dating-Markt für Frontschweine mitmischen. Einer fällt, der nächste ist schon am Start. Kein Warten, kein Frust.

Am Anfang hat mich das total aus dem Konzept gebracht. Aber je mehr ich drin war, desto mehr hat’s klick gemacht.

Mal liegst du im Matsch im Graben, im nächsten Moment haust du als MG-Schütze alles weg, was sich bewegt. Oder du sitzt als Scharfschütze auf dem Dach und beobachtest das Chaos von oben. Du bist quasi deine eigene Backup-Lösung. Funktioniert erschreckend gut.


Enlisted bringt dir alles bei – meist durch Explosionen

Ich hab mir mal die Normandie ausgesucht – klar, Klischee muss sein. Zack, steh ich mitten in einem zerbombten Baguette-Dorf: Krater überall, kaputte Häuser, ein höchst irritiertes Huhn. Ziel: irgendein windschiefes Bauernhaus einnehmen. Ausrüstung: Knatteriges Repetiergewehr, Schraubenschlüssel, und vier KI-Kollegen, die erstmal Runden ums Gartentor drehen.

Keine zwei Sekunden später scheppert das MG los, aus dem Nichts bollern Panzer rum, Rauchgranaten explodieren wie wütende Quallen. Ich natürlich Panik, liege plötzlich im Dreck, treffe aus Versehen 'nen Gegner quer über die Straße. Fühlte sich kurz heroisch an.

Die Waffen? Schwerfällig, als hätten sie Bleigewichte dran. Zielen dauert, Treffer sind Glückssache, Nachladen? Gemütlich. Ich habe tatsächlich angefangen, heimlich „bitte, bitte, triff“ zu murmeln, bevor ich abdrücke.

Natürlich direkt hops gegangen – mehr als einmal. Aber siehe da, von anderen Spielern abgeguckt: smarter gucken, besser Rallypoints setzen, länger überleben. Ein bisschen wie Fahrradfahren lernen, nur dass ständig irgendwo Granaten einschlagen.


Warum das Trupp-Wechseln hier genial ist

Hier glänzt Enlisted wirklich. Du stirbst nämlich nicht und lagerst zwei Minuten im Respawn-Limbo. Nee: Du switchst! Flammenwerfer-Typ weggeblubbert? Zack, bist du jetzt der Bau-Ingenieur. Schnell ein paar Sandsäcke aufgestellt, wieder gewechselt, steht schon der Kerl mit der MP am Eingang.

Klingt nach Chaos. Ist es auch. Aber unglaublich befriedigend.

Tot? Einfach Taste drücken – schon läufst du im nächsten Paar Stiefeln weiter.

Später rufe ich als Funker Artillerie, spute den Trupp hinter Deckung, und sehe mit wachsender Genugtuung, wie die halbe Gegnertruppe im Feuerspucker verschwindet. Der Sound? Hat mir fast die Lautsprecher gesprengt. Der Moment? 10/10, sofort wieder!


Panzer, Flugzeuge & glorreiche Misserfolge

Panzer und Flugzeuge sind eine ganz eigene Kategorie Desaster. Im Panzer wälzt du dich durch die Gassen wie eine Schildkröte voller Dynamit. Flugzeuge? Schnell, wild, gefühlt mit Kaugummi und gutem Willen zusammengehalten.

Meine erste Panzerfahrt? Direkt zwischen Graben und Scheune verkeilt, Rückwärtsgang vergessen, prompt von ’nem Typen mit Sprengsatz dekoriert worden. Nicht gerade meine Glanzleistung.

Fliegen? Noch schlimmer. Throttle vergessen, spektakulär abgestürzt. Sah immerhin cool aus.

Aber ein paar Runden später: sauberer Sturzbomben-Angriff, Spawnpunkt wegradiert, und tatsächlich Jubel im Chat. Tolles Gefühl. Fahrzeuge sind also mehr als nur Deko – sie drehen gern mal das Match, sofern du weißt, was du tust. Sonst? Wandelnde Särge.


Freischaltungen, Upgrades und der endlose Grind

Jede Kampagne – Normandie, Berlin, Tunesien, Stalingrad – bringt ihr eigenes Spielzeug mit. Fortschritt übergreifend? Leider Fehlanzeige, ein bisschen ernüchternd. Andererseits wird’s so wenigstens nicht zu eintönig.

Du levelst deine Trupps, bastelst an den Typen rum, bildest sie zu Sanitätern, MG-Schützen, Panzerfahrern aus. Zack, steckt man ratzfatz mitten im Ausrüstungs-Menü wie ein Kind vorm Lego-Regal.

Und ja, der Grind: existent. Ohne Premium zieht sich manche Knarre wie Kaugummi. Manche Trupps sind eindeutig besser. Aber egal – man kommt immer irgendwie voran. Meistens eher kleckernd als im Sprint.

Ganz ehrlich: Skill zählt immer noch. Mit Köpfchen und Geduld schlägst du auch den Freak im Gold-Rüstzeug.


Diese "Krass, hab ich das echt grad gemacht?"-Momente

Dieses Spiel lebt von absurden Film-Momenten.

Einmal hält mein Squad eine Brücke das ganze Match: nur Sandsäcke, wildes Hin- und Hergewechsel, und blanke Panik. Ein anderes Mal nehme ich alleine einen Kontrollpunkt: vier Mann, volles Rotation-Programm, Squad ausgelöscht, mit letzter Kugel rausgehumpelt. Hat sich angefühlt wie Regisseur von „Der Soldat James Ryan“. In Echtzeit. Mit Kaffee-Überdosis.

Und natürlich der unvermeidliche Blödsinn: Wie ein Volltrottel übers offene Feld rennen, dann aus dem Nichts ’ne Panzerschelle. BÄM – vorbei. Letzter Überlebender macht den Lucky Punch und entscheidet das Match. Absurditäten am laufenden Band.

Vorhersehbar? Niemals. Garantiert der beste Teil.


Clunky Menüs, dumme KI & andere Stolpersteine

Aber hey: Nicht alles Gold.

Die Menüs – oh lord. Zu viele Klicks für eigentlich alles, als würde das Spiel absichtlich die Buttons verstecken. Die Ladezeiten? Könnten flotter sein.

Tutorial? Viel Glück damit! Wer alleine Rallypoints versteht, ist schon ein Held.

KI-Kumpel? Mal clever, mal dümmer als Toastbrot. Habe kürzlich einen beobachten dürfen, wie er 30 Sekunden lang eine Wand studierte. War vielleicht die Mittagspause.

Bei großen Fights ruckelt's auch mal. Kein Weltuntergang, aber fällt eben auf.

Doch, wenn der Flow passt – alle Rallypoints stehen, Trupps greifen koordiniert an, Artillerie kracht im richtigen Moment: Pure Euphorie. Gezähmtes Chaos. Irgendwie.


Kostenlos – aber NICHT pay-to-win

Enlisted ist gratis. Und ballert dir nicht im Minutentakt Popups um die Ohren.

Ja klar, du kannst Geld ausgeben – schnellerer Fortschritt, hübschere Klamotten, Premium-Trupps. Aber das Hauptspiel? Läuft 1A ohne einen Cent.

Wer zahlt, kommt bequemer durchs Spiel und schaltet schneller frei, keine Frage. Aber das Grundprinzip? Für alle dasselbe.

Und ja, mit Standard-Zeug und bisschen Grips kann man locker mithalten. Hab’s selbst oft erlebt – ein Repetiergewehr und ein paar gute Ideen bringen dich erstaunlich weit.


Fazit: Rau, ruppig, aber ein riesen Spaß

Enlisted ist rau. Manchmal hakelig. Voller absurd wilder Momente.

Aber eben auch: einer der spannendsten Shooter da draußen.

Hier wirst du ins Chaos geworfen und musst deinen eigenen Weg finden. Manchmal klappt’s, manchmal zündest du dich selbst an. Langweilig wird dir garantiert nie.

Nicht für jeden: Wer Perfektion und superpolierte Menüs braucht, ist schnell wieder raus. Aber wer Chaos, Überraschungen und 2-Uhr-morgens-„WIE HAB ICH DAS ÜBERLEBT?!“-Momente mag, sollte reinschauen.

Und bitte – setzt Rallypoints! Euer Trupp dankt's euch.

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