Stormshot im Test: Piraten, Puzzles und ein herrlich knackiger Kopfschuss
Ich bin eigentlich nur wegen der Schatzkarten gekommen. Geblieben bin ich wegen den Zeitlupen-Abprallern, bei denen Schädel durch die Luft segeln. Stormshot: Insel der Abenteuer hat mich nicht einfach überrascht, das Spiel hat mir einen Piraten-Haken direkt ins Gesicht gezogen. Erst ziele ich noch gemütlich, um einem Skelett den Helm wegzupfeffern – im nächsten Moment ertrinke ich in Timer-Anzeigen, Gilden-Einladungen und dieser Basebuilding-Simulation, die erstaunlich wenig nervt. Puzzle-Shooter trifft Tropen-Krieg, und warum dieses Chaos funktioniert, weiß ich ehrlich gesagt selbst nicht. Was bleibt: Man klickt hier nicht nur auf Beute, sondern jagt wie besessen diesem perfekten Abpraller nach.
Boom, Bumm, Skelett weg!
Stormshot startet mit ordentlich Krawall. Wirklich, es rummst überall. Piraten, schwebende Schatzkisten und eine verfluchte Insel voller Fallen und geisterhafter Spelunkenbewohner. Kurz darauf nuschelt dir eine Stimme zu: "Hier ist deine Knarre. Mach was draus."
Keine Gemütlichkeit, kein Tutorial-Sumpf. Einfach drauflos und losballern. Du zielst, lässt die Kugel abprallen, triffst hoffentlich ein Fass – und wenn ein Skelett ins Wasser gefeuert wird? Herzlichen Glückwunsch, willkommen an Bord.
Twist gefällig? Nach ein paar herrlich dämlichen Trickschüssen zoomt die Kamera raus. Hoppla, du bist plötzlich Inselverwalter. Jetzt Türmchen bauen, Truppen trainieren, deine eigene Piraten-Hausverwaltung organisieren. Verständlich? Nö. Unterhaltsam? Auf jeden Fall.
Eigentlich dürfte es nicht funktionieren – tut's aber
Stormshot ist, als hätte jemand zwei völlig verschiedene Spiele mit Panzerband zusammengeschustert. Einmal alberner Kugelabpraller-Shooter, einmal relaxter Strategie-Sim fürs Handy. Und irgendwie reicht sich das beides die Hand.
Du wechselst ständig von Dreifach-Abschüssen zu: "Huch, wie steht’s eigentlich bei meinem Sägewerk?" Seltsam? Absolut. Aber irgendwann schluckt das Hirn die Mischung – nicht rational, sondern weil's Spaß macht.
Mein Tagesablauf? App öffnen, Gold einsammeln, Turm verbessern, dann ein paar Puzzles lösen, während im Hintergrund die Schmiede bollert. Produktivität aus Versehen – fast schon beängstigend.
Abpraller, Kettenreaktion, Repeat: Die Puzzle-Seite
Es gibt hunderte Puzzle-Level. Die meisten dauern eine Minute. Du zielst. Du hoffst. Du versaust den Schuss. Totales Durcheinander.
Skelette hocken hinter Kisten wie bockige Möwen. Fässer sind überall als Fallen verteilt. Du visierst irgendwas Blödes an, hoffst auf den magischen Querschläger – mit Glück klappt’s. Manchmal aber auch nicht. Einmal hab ich glatt mein eigenes Ziel versenkt und alles in Schutt geballert. Nicht mein stolzester Moment.
Bullets hast du nur wenige – ab hier geht der Spaß los. Trial & Error mit Piratenhut. Später kommen Seile, Schalter und Elementfallen dazu. Ein Schuss daneben, und deine Beute wird von Steinen zerquetscht. Schon wieder.
Albern? Absolut. Aber befriedigend, und herrlich chaotisch. Keine Rätsel sind unfair schwer, aber das Spiel liebt es, dich kurz mal wie den größten Deppen aussehen zu lassen.
Wenn die Pistole schweigt, kommt der Taschenrechner
Sobald nicht mehr geschossen wird, gibt’s Management-Pur: Wachtürme aufbauen, Helden verwalten, Trupps zum Steineklopfen schicken. Klingt nach Adventure, ist aber trotzdem der übliche Mobile-Basebuilder – hübsch verpackt in Totenköpfen und Schatzkarten.
Timer? Oh ja, die sind gebucht. Erst niedlich, dann mit Zähnen. Aber: Während du wartest, kann man immer ins nächste Puzzle hüpfen. Das hebt wirklich die Laune.
Die Helden sind übrigens keine Deko: Der eine pusht deine Schwertmänner, der nächste feuert brennende Kugeln. Am Ende testest du, wer was kann und wer nur fürs Outfit dabei ist. Ich war klar Team Musketier. Kein bisschen Reue.
Auf ins Sammelfieber: Knarren, Tricks, Power-Ups
Mit jedem Stage-Sieg hagelt’s Münzen, Ausrüstung und Glitzer-Kram. Du schaltest Waffen, verrückte Munition und Skins frei, die wirklich etwas verändern – nicht nur Optik, wobei: ja, die Hüte haben was.
Manche Level lassen dich nicht weiter, bis du das richtige Equip am Start hast. Ich hing mal ewig fest, bis mir auffiel: Oh, es gibt ja Feuer-Munition! Zack, erledigt.
Die Beute bleibt überschaubar. Keine Item-Inflation, keine Zahleninflation, einfach nur genug Auswahl fürs nächste Chaos. Unbedingt mal Lava ausprobieren und schauen, was passiert.
Alles alleine? Oder lieber mit Crew?
Es ist immer was los: Solo-Kram, Gilden-Stunk, Community-Events. Du musst keiner Gruppe beitreten – aber sobald du's tust, geht richtig was ab. Gratis-Loot, gemeinsame Forschung, PvP-Schlachten (Spoiler: die ersten verlierst du grandios).
Wirkt nicht angeklebt: Bau Allianzbauten, spende Krempel, verteidige deine kleine Piraten-Insel gegen große Mäuler. Das belebt das Ganze, selbst wenn man nur im Chat mitliest.
Apropos Chat: herrliches Durcheinander. Da prahlt einer mit Sechsfach-Kill, ein anderer verzweifelt an den doofen Fässern. Hab lautlos genickt. Selbes Problem.
Free-to-Play mit leichten Schubs
Geld ausgeben? Musst du nicht. Kannst du aber. Shop ist gefüllt mit Speedups, Helden-Scherben, Kosmetik – der übliche Zuckerkram.
Im Midgame werden die Timer knackiger. Plötzlich spielst du mehr Uhr als Pirat. Und dann blinken die "Mega-Angebote" verführerisch. Brauchen tust du's nicht. Aber... ja, ich hab trotzdem eins gekauft. Vielleicht auch zwei. Reden wir nicht mehr drüber.
Das Beste: Die Puzzle-Ecke bleibt immer frei. Keine Ausdauerleiste, keine künstlichen Grenzen. Ballern bis der Finger glüht. Sorgt für ordentlich Krawall auf ewig.
Sieht lecker aus, läuft meist rund
Stormshot ist ein echter Hingucker. Bunte Inseln, knallige Explosionen, ein UI, das meistens mitspielt. Neue Handys? Alles top. Auf älteren Modellen wird’s bei Krawall gern mal langsam.
Es gibt ein bisschen Sprachausgabe, ein paar Story-Brocken. Nie zu viel, damit das Piraten-Gewürz stimmt, aber keiner einen Roman lesen muss.
Der Feinschliff ist da – tiefgründig ist’s nicht. Aber ehrlich: Du willst Geister jagen, nicht Shakespeare studieren.
Wenn der Schuss perfekt sitzt
Stormshot liefert echte Highlights. Der perfekte Schuss – einmal quer über die Karte, trifft das Seil, löst ne Kettenreaktion aus. Kiste fällt. Mine explodiert. Und ein Skelett verabschiedet sich mit Salto.
Meine Basis ist halb ausgebaut, das Heldenalbum schön voll – trotzdem logge ich mich ein, weil ich wissen will, was die nächste Puzzle-Stufe bringt. Das erinnert an Flipper – dieser Moment, wenn’s richtig kracht. Das Pling, das süchtig macht.
Wird niemandem das Leben umkrempeln. Literaturpreise? Nö. Aber wenn ein Geist kopfüber ins Fass knallt und die Kiste Konfetti und Knochen sprüht? Ich lach trotzdem. Jedes Mal.